Freier Handel

Grundlegend ist gewiss der Freihandel mit Lebensmitteln. Denn Kochen ist wohl vorab das was unsere Familie und Gemeinschaft erhält.

Jeder Handel ist jedoch insofern nicht frei, als er an Geld und dessen momentanen wie lokalen Wert gebunden ist. Und wenn nicht bloss einfach durch materiellen Tausch induziert unterliegt Handel anderen Schranken wie mehr oder weniger gerechtfertigten Zöllen. Freier Handel sollte Chancen für Produzenten, für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowie Vorteile für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeuten. Doch von diesem Ziel sind wir weit entfernt.

Nun heisst frei lokal nicht dasselbe wie weltweit: ohne Transport geht heute nichts mehr. Etwa gar vom Fernen Osten durch den engen Suez-Kanal bis nach Europa.

Die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, einem Politikbereich der Europäischen Union (EU), wird von der EZB emittiert und der Euro ist, nach dem US-Dollar, die wichtigste (Reserve-)Währung der Welt.

Nur die Schweiz mit ihrem Franken hält sich mitten in Europa erstaunlich stabil. Dabei ist zu beachten: die Schweiz ist derzeit mit Zentrum im steuergünstigen Kanton Zug der wichtigste RohstoffHandelsplatz der Welt. D.h. wo der Handel stattfindet ist auf den ersten Blick nicht mehr vordergründig. Doch die Schweiz ist Ausgangspunkt eines ziemlich lukrativen Handels mit Rohstoff. Darunter fallen unter anderem Rohstoffe wie Aluminium, Eisen, Erdöl, Erz, Gold, Kupfer, Nickel, Palladium, Rohöl, Stahl, Zink, Basismetalle, Agrarrohstoffe und viele weitere.

Das ist eine relativ neue Entwicklung. Dagegegn ist die Idee einer einheitlichen europäischen Währung, die den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erleichtern sollte, schon recht bald in der Geschichte der europäischen Integration entstanden. 1970 – am Abend des historischen Sternjahres 1968 – wurde das Vorhaben im sogenannten „Werner-Plan“ erstmals konkretisiert, was bis 1980 in einer europäischen Währungsunion münden sollte.

Der Euro wird dann am 1. Januar 1999 – im historischen Sternjahr 1998 – als Buchgeld eingeführt; und drei Jahre später, am 1. Januar 2002, als Bargeld.

Handel im grossen Stil sowie systematische, planmässige und zielbewusste Inbesitznahme von Schätzen und Reichtümern – also auch hier hemmungslose Expansion – dies ist die vermeintlich friedliche Variante der – wie wir sie nennen – neomaskulinen Revolution.

Dazu gehört letztendlich auch das sich Aneignen sehr hoher Geldsummen, die ausschliesslich Privatpersonen und einigen wenigen zugute kommen, welche die entsprechenden Vorrechte geniessen. Oft übersteigt so die Summe den Bedarf der Begünstigten im Hier und Jetzt bei weitem, ja bis ins Absurde. Die Güter- und Geldakkumulation hat deshalb praktisch keinen Zweck und verliert jeglichen ökonomischen Sinn.

Das Ergebnis der friedlichen Variante der neomaskulinen Revolution ist somit die sinnlose Anhäufung von Reichtum und ihr Ziel ist die stetige Vermehrung des materiellen Besitzes. Ein Nebeneffekt besteht im gesteigerten Einfluss, den irdischer Reichtum seinen Besitzern zu gewähren pflegt. Aber auch die rücksichtslose Einverleibung von Territorien durch sogenannt friedlichen Erwerb, durch Kauf oder Pfandnahme, kommt vor – nebst Eroberung im Krieg, was den engen Zusammenhang zwischen der friedliebenden und der militärischen Spielart der Revolution unterstreicht.

Nun ist aber China ein bedrohlicher Konkurrent für den „Exportweltmeister“ Deutschland. Ueber 50 Strafzölle verhindern hier den Verlust von einheimischen Werkplätzen.

Freier Handel hat es nie gegeben und wird es auch in Zukunft nie geben.

Momentan findet eine Umverteilung der Vermögen von der Mittelschicht zu den wenigen Reichen (< 10%) statt. Diese kaufen sich Aktien, Unternehmen und Immobilien und werden so immer reicher.

Der Kauf und Verkauf von traditionell gut gehenden Unternehmen mit billigem Kapital hat aber mit Marktwirtschaft nichts mehr zu tun – sondern ist reiner Kapitalismus der übelsten Sorte.

Der grösste Vermögensverwalter der Welt. Es geht hier um Billiarden. Und nur um Rendite – ohne ethische Bedenken (Investition in Waffenproduzenten, Rohstoffirmen mit Ausbeutung der Bevölkerung usw.).

Ein Konzern, der nicht nur die Wallstreet dominiert, sondern der mächtigste ist weltweit überhaupt. Er verwaltet ein Anlagevermögen von fast 4’000’000’000’000 USD.

Der Chef…

Larry Finck, aalglatt und weltweit einflussreich.

Macht macht hässlich…

Ein Fall von grössenwahnsnnigem Investment-Banking wurde auch schon die Schweizer Grossbank UBS anlässlich der US-amerikanischen Immobilien- und Hypothekenkrise 2007/8.

Doch UBS spekulierte vornehmlich mit eigenem – nicht wie BlackRock – mit fremdem Kapital. Die UBS arbeitete zudem mit illegalen Steuer-Spartricks. Der Staat musste ihr durch Uebernahme von Risikopositionen mit 60 Milliarden unter die Arme greifen und sclussendlich das sogenannte Bankgeheimnis preisgeben. Es wurden den Amerikanern die Namen von Steuerflüchtlingen übermittelt.

Der Nachbar Deutschland bezahlte damals fast 40 Miliarden für die Rettung maroder Banken. Die Situation heute ist wohl nicht wesentlich besser.

Momentan (Koronakrise!) wird von den europäischen Zentralbanken soviel Geld gedruckt, was aber nicht in den realen Kreislauf der Wirtschaft kommt – vielmehr gehortet wird – wie noch nie. Das ist eine Blase, die – wenn sie platzt – hier zu einem eklatanten Wertzerfall aller Wirtschaftsleistungen überhaupt führen wird.

Wer aber heute noch behauptet, das beste seien immer noch die freien Marktkräfte, der sollte aus der Führungsposition entlassen, einfach weggeschickt oder als ewiggestriger Politiker abgewählt werden. Sowohl in der Finanz- und Bankenkrise wie auch Eurokrise haben alle Märkte versagt, die freien Systeme sind gründlich gescheitert.

Die Wirtschaft der EU ist gemessen am Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen (BIP) grösser als die Wirtschaft der USA. Die EU ist somit neben den Vereinigten Staaten und China einer der drei grössten Weltakteure im internationalen Handel. Entsprechend könnte nun eine veritable Krise hier den gesamten Welthandel gefährden.